Jüdischer Kulturweg

Auf den Spuren jüdischen Lebens im HeilbronnerLand

1000 Jahre jüdisches Leben

Im Raum Heilbronn sind Menschen jüdischen Glaubens bereits im 11. Jahrhundert nachgewiesen. Nachdem sie im Lauf des Mittelalters aus vielen Städten vertrieben worden waren, verlagerte sich das jüdische Leben maßgeblich auf das Land. Insbesondere seit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges siedelten viele kleinere Herrschaften Jüdinnen und Juden in ihren Territorien an („Schutzjuden"). Im heutigen Landkreis Heilbronn entstanden zahlreiche jüdische Gemeinden, bis der Nationalsozialismus diesen gewaltsam ein Ende setzte. 

Informationstafel des Jüdischen Kulturwegs im HeilbronnerLand an der Synagoge in Heinsheim. Foto: Manfred Schädler.

Trotz Vertreibung und Vernichtung ist das Leben und Wirken von Jüdinnen und Juden bis heute bezeugt durch Synagogengebäude, jüdische Friedhöfe, Schlachthäuser und Fabrikgebäude. Der „Jüdische Kulturweg HeilbronnerLand“ erinnert mit Infotafeln an Menschen, die Wirtschaft, Kultur und gesellschaftliches Leben in rund 30 Orten bis zu ihrer gewaltsamen Vernichtung mitgeprägt haben. Sie lebten insbesondere seit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges als sogenannte Schutzjuden in den Herrschaften des reichsritterschaftlichen Adels, des Erzstiftes Mainz, des Deutschen Ordens und des Johanniterordens.

 

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts erreichten die jüdischen Gemeinden ihren Höhepunkt. Zur selben Zeit erlangten die dort lebenden Jüdinnen und Juden schrittweise die rechtliche Gleichstellung. Viele zogen infolgedessen in Städte wie Heilbronn, Stuttgart, Mannheim, Frankfurt oder Köln oder ins Ausland, vor allem in die „Neue Welt“. So bildete sich in Heilbronn etwa erstmals seit dem Spätmittelalter wieder eine jüdische Gemeinde, deren Mitglieder zum Teil in herausragenden gesellschaftlichen Positionen zur Entwicklung der Stadt beitrugen. Die ländlichen jüdischen Gemeinden hingegen bluteten aus.

Der „Jüdische Kulturweg" lädt Sie dazu ein, die Spuren dieses jahrhundertelangen Miteinanders bzw. Nebeneinanders der christlichen und der jüdischen Bevölkerung auf einer realen oder virtuellen Tour zu erkunden.  

Am 22. Oktober 1940 wurden die badischen Juden in das südwestfranzösische Internierungslager Gurs deportiert. Mahnmale – wie hier in Schluchtern – erinnern an die erste planmäßige Deportation von Juden aus Deutschland. Foto: Petra Schön.

Überblick der Standorte

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Markanter Mittelpunkt in der Küfergasse ist zweifellos das Gebäude Nr. 2, das 1773 auf älterem massivem Kellergeschoss aus Schilfsandstein in einfacher, barocker ...

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Am 31. Oktober 1873 wurde die von Architekt Wilhelm Lößlin entworfene „Neue Synagoge“ in der Kaiserstraße 6 feierlich eingeweiht. 1868 war der Bauplatz in hervorragender ...

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Die „Alte Universität“ Eppingen

Von 1821 bis 1873 befand sich in der „Alten Universität“ in der Altstadtstraße/Fleischgasse 1 die jüdische Schule. Vor der Einführung der sogenannten Simultanschulen 1868 ...

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Die Synagoge Heilbronn

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Die „Zigarre“ in Heilbronn und die Gründerfamilie Kahn

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Spuren jüdischer Geschichte im Haus der Stadtgeschichte in Heilbronn

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Jüdische Geschichte im Schloss Horkheim

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Jüdisches Leben in Sontheim

Die Wurzeln des jüdischen Lebens in Sontheim reichen bis in das hohe Mittelalter: Im Zuge des sogenannten Rintfleisch-Pogroms 1298 waren auch Sontheimer Jüdinnen und Juden ...

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Die Fabrikantenvilla Wolf in Sontheim

Die jüdischen Familien Israel und Wolf bauten in Sontheim mit der Schuhfabrik Wolko einen der größten Betriebe in der Region auf. Heute zeugt nur noch die Villa Wolf von ...

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Das 1907 gegründete jüdische Altenheim in Sontheim steht beispielhaft für die Brutalität und Menschenverachtung, mit der die Nationalsozialisten nach 1933 gegen jüdische ...

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Seit 1841 besaßen die jüdischen Gemeinden Sontheim, Horkheim und Talheim einen gemeinsamen Friedhof auf Sontheimer Gemarkung. Er ist bis heute ein bedeutsames ...

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